Mantrailing - Was ist das?

Der Begriff "Mantrailing" stammt aus dem Englischen und setzt sich aus "man" = "Mensch" und "trail" = "verfolgen" zusammen. Während bei der Fährten-, Flächen- oder Trümmer-Suche Menschen allgemein gesucht werden, orientiert sich der Hund beim Mantrailing am Individualgeruch der zu suchenden Person.

 

Der Individualgeruch setzt sich u.a. aus chemischen und biologischen Abbauprodukten des menschlichen Körpers, wie Schweiß, Hormonen und Substanzen des Alltagsleben des Menschen, wie z.B. Seife, Waschpulver etc. zusammen. Pro Minute verlieren wir ca. 40.000 Hautschuppen.

 

Zu Beginn der Suche bekommt der Hund einen Geruchsgegenstand der zu suchenden Person präsentiert. Das kann ein Taschentuch, ein Kleidungsstück oder auch ein nur kurz angefasster Stein sein. Anhand des Geruchs verfolgt der Hund die Geruchsspur, die die Person auf dem Weg ins Versteck hinterlassen hat. Dabei hat er einige Schwierigkeiten zu meistern. Der Hund differenziert alle Gerüche, die ihm während der Suche begegnen und lernt dabei, der frischesten Spur der Versteckperson zu folgen. Bei der Suche kann es vorkommen, dass der Hund etwas weiter weg von der Spur abkommt,  denn die Hautschuppen können sich sehr weitflächig verteilen, besonders bei Wind oder wenn Autos über die Spur fahren. Diese können die Geruchspartikel weit in eine falsche Richtung tragen.

 

Das heißt, der Hund muss die Laufrichtung der Versteckperson erkennen, lernen, zwischen alten und neuen Spuren zu unterscheiden, und umzudrehen, wenn kein Geruch mehr da ist.

Ein geübter Hund kann einen Trail noch nach Tagen verfolgen!

 

Mantrailing ist Teamarbeit!!

Denn auch der Hundeführer hat einiges zu tun. Er muss lernen, seinen Hund zu “lesen“.  Das heißt dessen Körpersprache auf dem Trail richtig zu deuten, ob er noch auf der richtigen Spur ist oder wie er etwas „ ausarbeitet“. In Schwierigkeiten wie z.B. einer Kreuzung oder anderen Herausforderungen wird er ihn unterstützen und Sicherheit geben. Dabei ist das Leinenhandling sehr wichtig.

 

Grundsätzlich können Hunde aller Rassen ausgebildet werden. Alter, Größe oder Behinderung spielen dabei keine Rolle. Für das Mantrailing gibt es keine Altersbeschränkung des Hundes. Ein Welpe lernt von Anfang an mit Freude seine Nase einzusetzen. Aber auch ein Seniorhund kann noch Spaß an der Nasenarbeit finden.

Warum Mantrailing?

Bei Mantrailing als Form der Nasenarbeit hat der Hund nicht nur einen riesigen Spaß, er wird zugleich artgerecht ausgelastet und kann seinen ausgeprägtesten Sinn – nämlich den Geruchsinn – voll einsetzen.

 

Durch ein gut aufgebautes Training gewinnen die Hunde an Selbstsicherheit (durch eigenständige Problemlösung, Strategieentwicklung) und an Umweltsicherheit (durch selektive Aufmerksamkeit auf den Trail wird Angst zum größten Teil ausgeblendet z. B. Gitterangst). Daher ist Mantrailing auch eine sehr gute Therapieform für ängstliche oder unsichere Hunde.

 

Die Mensch-Hund-Beziehung wird durch das gemeinsame Erleben von „ Abenteuern“  und das gemeinsame Lösen von Schwierigkeiten gestärkt.